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Gyula stellt sich vor
Heilbad, mittelalterliche Ziegelburg, ein buntes kulturelles Leben, Burgtheater und die Wurst - selbstverständlich handelt es sich um die Stadt Gyula! Die Formulierungen wie ''Sopron in der Tiefebene'', ''das südöstliche Tor Ungarns'' und ''die Perle der Tiefebene'' wurden schon öfters zitiert, als diese Kleinstadt mit 34.000 Einwohnern beschrieben wurde. Nach dem berühmten türkischen Weltreisenden Evlia Tschelebi bestand sogar eine Ähnlichkeit zwischen Venedig und der durch die Arme des Flusses Fehér-Körös dicht durchschnittenen Ortschaft Gyula, als Gyula noch der Sitz des Sandschaks war. Gyula ist auch heute anders als eine typische Kleinstadt in der Tiefebene. Die Atmosphäre dieser freundlichen Kleinstadt wird durch die einstöckigen Bürgerhäuser, die Denkmäler, das reiche Straßenbild, die Grünanlagen und die bürgerliche Gesellschaft der Ortschaft bestimmt.
Im ehemaligen Komitatszentrum am Rande der Tiefebene in der Nähe von Siebenbürgen entstand eine blühende Wirtschaft der Zünfte, und auch die Gyulaer Märkte waren weit und breit bekannt und berühmt. Die Geschichte ging aber mit Gyula nicht besonders gnädig um. Die Eisenbahnlinie Szolnok-Arad lief trotz aller Bemühungen an Gyula vorbei. Die Linie musste nämlich auf von Überschwemmungen verschonten Gebieten geführt werden, die Regulierung der Flüsse Körös erfolgte aber erst nach dem Bau der Eisenbahnlinie. Der Eisenbahnknotenpunkt in der benachbarten Ortschaft brachte für Gyula keinen wirtschaftlichen Aufschwung. Die Entwicklung wurde aber vor allem durch den Frieden von Trianon unterbrochen, die neu gezogene Staatsgrenze schnitt Gyula nämlich vom größten Teil ihres wirtschaftlichen Hinterlandes ab. Als Gyula im Jahre 1950 letztendlich den Rang eines Komitatssitzes verlor, meinten viele, dass der Stadt ihre Lebenschancen weggenommen wurden.
Der Lokalpatriotismus der Gyulaer brachte aber das öffentliche Leben in Bewegung, und es wurde nach weiteren Möglichkeiten des Durchbruchs und der Entwicklung gesucht. Innerhalb von zwei Jahrzehnten wurde die Stadt zu einem anerkannten Badeort und ist heute ein Zentrum des ungarischen Heiltourismus. Die Stadt bewahrte zugleich auch ihre frühere Rolle als Zentrum der Region, hier befinden sich nämlich das Komitatskrankenhaus mit 1.300 Betten, das Komitatsgericht und das Komitatsarchiv. Gyula gilt auch als Unterrichtszentrum, wo viele Mittelschulen tätig sind und auch die Hochschulausbildung präsent ist. Die Rolle der Stadt im Tourismus innerhalb der Region bestätigt auch die Tatsache, dass der Regionale Rat für Tourismus in Gyula seinen Sitz hat. Gyula hat viele Grünanlagen, blumenreiche Straßen und übt auf die Gäste mit ihrer traditionsreichen Vergangenheit, ihrem bunten und anziehenden Kulturleben und dem in einer romantischen Umgebung liegenden Bad einen großen Reiz aus.
Im harten wirtschaftlichen Wettlauf darf die Stadt nicht zurückfallen. Die Stadt ist schwer zu erreichen (keine Autobahn), was den Touristen und Investoren den Mut nimmt, Gyula und das Komitat zu besuchen. Die Stadt muss trotzdem eine breite Palette von Möglichkeiten anbieten, um diese Nachteile auszugleichen. Deswegen wurden in den letzten Jahren Investitionen im Bad und in der Therapiebehandlung vorgenommen. Es sind aber noch weitere Investitionen nötig: der Umbau des in der Nachbarschaft des Bades liegenden Schlosses Almásy zum Kurhotel, das Errichten einer neuen Freizeit- und Touristikzentrale und eines Einkaufszentrums, und es muss auch die eines Kurortes würdige Atmosphäre der Stadt ausgestaltet werden.
Gyula ist und bleibt eine menschenfreundliche Kleinstadt. Mit ihren Gegebenheiten, kulturellen Traditionen und Werten, Parkanlagen, der Hundertjährigen Konditorei, der Burg und dem Bad ist sie den anderen Kleinstädten auch heute noch überlegen.